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Eröffnung im Rahmen des Zurich Art Weekends
Eröffnung am Freitag, 9. Juni 2023, im Rahmen des Zurich Art Weekend, mit «Heterotopian Shake Down». Eine Stunde Disco mit Monster Chetwynd und DJ Gianfranco Rossetti von 19.00 bis 20.00 Uhr.
Im Gewölbekeller des Cabaret Voltaire, den man durch einen offenen Schlund betritt und der die Gäste in andere Welten entführt, steht einer der monströsen Köpfe von Monster Chetwynd. Im Inneren dieses Kopfes befindet sich eine kleine Ausstellung, die den Auftakt zu Chetwynds künstlerischer Besetzung der Künstler*innenkneipe vom 25. August 2023 bis Ende Juli 2024 bildet. Chetwynds Werke, seien es überschwängliche Performances oder malerische Installationen, strotzen vor optimistischer Absurdität und hintergründiger Komik, sind für jeden verständlich und doch reich an kulturellen Bezügen. Mit dem Do-it-yourself-Charakter, der Prozesshaftigkeit und dem Humor knüpft Chetwynd mit ihrer Kunst an das Erbe von Dada an.
Im Zentrum der Ausstellung «Profusion Protrusion» steht Il Tetto, der von der Frankfurter SCHIRN ins Cabaret Voltaire, dem Ursprungsort von Dada, reist. Die gigantische Maske wurde erstmals 2017 in Bergen gezeigt, wo sie von Performer*innen getragen wurde, die ökologische Lieder sing-schrien. Solche Neuinszenierungen sind in Chetwynds Werk programmatisch. Viele ihrer aus einfachen Materialien wie Pappe und Stoff gefertigten Arbeiten werden recycelt, weiterentwickelt und vor Ort in veränderte Kontexte eingebunden. Stets geht es um kollektive Entwicklung, sei es im Prozess der Herstellung oder bei den performativen Aktionen, die sowohl am 9. Juni (mit einer einstündigen Disco) als auch am 25. August und am 2. September im Cabaret Voltaire stattfinden werden.
Chetwynd schöpft ihre Inspiration aus einer Vielzahl von Quellen, darunter Film und Fernsehen, Literatur, Musik, Antike, Kunstgeschichte und Philosophie. Il Tetto bezieht sich auf verschiedene Kulturepochen und deren Genres und erinnert gleichermassen an die steinernen Masken des alten Roms wie auch an das christliche Motiv des «Höllenmauls». Das «Tor zur Hölle» fand sich als Durchgang oder Eingang zum Beispiel schon im italienischen Skulpturengarten «Sacro Bosco» aus dem 16. Jahrhundert. Il Tetto zeugt aber auch von einer jahrelangen Auseinandersetzung mit der Ikonographie von Gesichtern und Masken, die sich in absurden Überschneidungen zeigt, etwa im Film Zardoz (1974) von John Boormann, in dem Antike und Science-Fiction aufeinandertreffen. Oder im Film Satyricon von Fellini (1969), der seine Wurzeln in dem skurrilen Text aus der Zeit Neros hat. Die Skulptur ist auch eine Hommage an die frühchristlichen Theaterstücke, als das Theater noch nicht existierte, Kulissen gebaut wurden und Geschichten ausserhalb von Kirchen nachgespielt wurden. Es wird angenommen, dass die Gemälde von Giotto die Kulissen darstellen. Darüber hinaus sind auf Holz gemalte «Höllenschlünde» aus dieser Zeit erhalten geblieben und dienen als wichtige Inspirationsquelle für Monster Chetwynd.
Monster Chetwynd
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