Die langen hellen Tage (Grzeli nateli dgeebi/In Bloom)

Simon Gross, Nana Ekvtimischwili (Georgien/Deutschland/Frankreich 2014)

Georgiens Cineastinnen
1908 gilt offiziell als das Geburtsjahr des Kinos in Georgien, das in der Sowjetzeit im Bereich Film eine der produktivsten Teilrepubliken war. In jüngster Zeit erlebt das georgische Kino einen erstaunlichen Aufschwung, der auch international sehr beachtet wird. Regisseurinnen haben das georgische Filmschaffen seit jeher geprägt. Im Rahmen des Kulturfestivals «Brücke Zürich−Tbilissi» widmet das Filmpodium den Cineastinnen Georgiens eine kleine Hommage und freut sich, dass Vertreterinnen verschiedener Generationen ihre Filme persönlich vorstellen werden.

«Die langen, hellen Sommertage von 1992 in Georgiens Hauptstadt Tbilissi sind prägend für die beiden besten Freundinnen Eka und Natia. Die beiden Teenager haben nicht nur Lust aufzubegehren, (...) heimlich zu rauchen und sich zu amüsieren, auch müssen sie sich im postsowjetischen Georgien neu zurechtfinden, das in Chaos und Selbstjustiz zu versinken droht. (...) Virtuos, fesselnd und mit starken Bildern wird von den einschneidenden Veränderungen im Leben der beiden Mädchen erzählt – und wie sie überkommene Werte einer Gesellschaft selbstbewusst überwinden.» (kinocameo.ch, Nov. 2017)
«Die Koregisseurin Nana Ekvtimischwili hat den Umbruch in Tiflis als Vierzehnjährige selbst erlebt. (Sie) scheint die Abwesenheit jeder Autorität in dieser Zeit als Glück erfahren zu haben. Denn davon erzählt dieser Film. Vom Glück, stark zu werden, in einer Umgebung, in der die Eltern schwach sind. (...) Kameramann Oleg Mutu (...) verlieh auch diesem Film eine besondere Aura. Er nahm die Leichtigkeit und den Mut der Mädchen auf; er stellt sie nicht aus, hält Abstand und feiert diskret ihre Schönheit.» (Christina Bylow, Berliner Zeitung, 20.8.14)


Nana Ekvtimischwili
Nana Ekvtimischwili (*9.7.1978) studierte Philosophie an der Ivane Javakhischwili State University in Tbilissi und Drehbuchschreiben und Dramaturgie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Ihre Erzählungen wurden erstmals 1999 in der georgischen Literaturzeitschrift «Arili» veröffentlicht. Nach dem Schreiben von Prosa und Drehbüchern führte sie 2011 bei dem Kurzfilm Deda/Waiting for Mum Regie. 2012 realisierte sie mit Simon Gross ihren ersten Spielfilm Grzeli nateli dgeebi (Die langen hellen Tage/In Bloom). Er gewann 30 Auszeichnungen und war der georgische Beitrag für den Oscar für den besten fremdsprachigen Film 2013. Ihr zweiter gemeinsamer Film, My Happy Family (2017), hatte in Sundance Premiere und wurde ebenfalls mehrfach ausgezeichnet. Er ist bei Netflix zu sehen.

Simon Gross
Simon Gross (*8.5.1976) hat sein Studium an der HFF München abgeschlossen. Das Drehbuch zu seinem Debütfilm Fata Morgana (2007) hat er gemeinsam mit Nana Ekvtimischwili geschrieben. Der Film wurde mit dem Young Cinema Award für die beste Regie ausgezeichnet. Seinen nächsten Spielfilm, In Bloom, produzierte er und führte gemeinsam mit Nana Ekvtimischwili Regie. Er arbeitet hauptsächlich in Georgien.
Das Regieduo nennt sich gelegentlich Nana & Simon.

102 Min. / Farbe / DCP / Georg/d*

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Simon Gross, Nana Ekvtimischwili
Drehbuch: Nana Ekvtimischwili
Kamera: Oleg Mutu
Schnitt: Stefan Stabenow
Besetzung: Lika Babluani (Eka), Mariam Bokeria (Natia), Zurab Gogaladse (Kote), Data Zakareischwili (Lado), Ana Nijaradse (Ana, Ekas Mutter), Maiko Ninua (Sofiko), Tamar Bukhnikaschwili (Natias Mutter), Temiko Chichinadse (Natias Vater), Berta Khapava (Natias Grossmutter)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

Filmpodium Kino

Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
+41 (0)44 415 33 66
info@filmpodium.ch

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