Scary Mother (Sashishi deda)

Ana Urushadse (Georgien/Estland 2017)

Georgiens Cineastinnen
1908 gilt offiziell als das Geburtsjahr des Kinos in Georgien, das in der Sowjetzeit im Bereich Film eine der produktivsten Teilrepubliken war. In jüngster Zeit erlebt das georgische Kino einen erstaunlichen Aufschwung, der auch international sehr beachtet wird. Regisseurinnen haben das georgische Filmschaffen seit jeher geprägt. Im Rahmen des Kulturfestivals «Brücke Zürich−Tbilissi» widmet das Filmpodium den Cineastinnen Georgiens eine kleine Hommage und freut sich, dass Vertreterinnen verschiedener Generationen ihre Filme persönlich vorstellen werden.

«Nachdem sie sich jahrzehntelang unterdrückt gefühlt hat, beschliesst die 50-jährige Manana, ihre häuslichen Pflichten aufzugeben und ihre Familie zu verlassen, um ihren Traum zu verfolgen, Schriftstellerin zu werden. Ihre frühere Stagnation wie auch ihr aktueller Emanzipationsprozess werden zum Mittelpunkt ihrer autobiografischen Fiktion. Doch der explizite Inhalt ihres Schreibens wird von denjenigen missbilligt, die sich in ihrem Text wiedererkennen. Manana muss ihre Vergangenheit begraben und die Bindungen an ihre Lieben lösen, um sich vollständig zu befreien.» (Focus on Georgia, Valladolid International Film Festival, 2019)
«Frauen bekämpfen die patriarchalische Unterdrückung oft durch Feilschen und Beschwichtigen, indem sie vorgeben, dass die einmal gewährte Freiheit nicht dazu benutzt wird, bestehende Institutionen und Prioritäten zu untergraben. Doch Urushadses kühl wirkender Film achtet in aufregender Weise nicht auf diese Art von Höflichkeiten, sondern suggeriert vielmehr, dass die Freiheit, sich wirklich selbst auszudrücken, keine Halbheiten duldet. Sie ist absolut und beinhaltet die Freiheit (…) das zu werden, was auch immer die wahrhaftigste Version von einem selbst sein mag, selbst wenn es ein Monster mit Fledermausflügeln ist, das Kinder verschlingt und bereit ist, alles und jeden seinem unersättlichen Appetit zu opfern.» (Jessica Kiang, Variety.com, 27.10.2017)

Ana Urushadse
Ana Urushadse (*11.9.1990) schloss 2013 ihr Studium an der staatlichen Schota-Rustaweli-Universität für Theater und Film in Tbilissi ab. Sie hat mehrere Kurzfilme geschrieben und gedreht, darunter One Man Loved Me (2012) und Ideas (2010). Scary Mother ist ihr Spielfilmdebüt; er wurde international mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Preis für den besten Erstlingsfilm in Locarno (2017) und dem Golden Gate Award für NachwuchsregisseurInnen am San Francisco International Film Festival (2018) und wurde als Georgiens Beitrag für den Oscar angemeldet.

107 Min. / Farbe / DCP / Georg/e

zur Website der Veranstalter:in

Künstler:innen / Personen

Regie: Ana Urushadse
Drehbuch: Ana Urushadse
Kamera: Konstantin Esadse
Musik: Nika Pasuri
Schnitt: Alexander Kuranov
Besetzung: Nato Murvanidse (Manana), Ramaz Ioseliani (Nukri), Dimitri Tatischwili (Anri), Avtandil Makharadse (Jarji), Anastasia Chanturaia (Dea), Lasha Gabunia (Sergi), Luka Kachibaia (Toma), Darejan Kharshiladse (Mananas Mutter)

Veranstalter:in

Filmpodium

Das Filmpodium zeigt an die 350 verschiedene Filme jährlich. Thematische Reihen und Retrospektiven von Klassikern der Filmgeschichte sind ebenso zu sehen wie Premieren unabhängiger Autorenfilme aus aller Welt und Sonderveranstaltungen mit ...

Ort

Filmpodium Kino

Nüschelerstrasse 11
8001 Zürich
+41 (0)44 415 33 66
info@filmpodium.ch

Dein Weg

Zugänglichkeit:

Das Kino ist rollstuhlgängig und verfügt über eine Funk-Höranlage.

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