Es ist «unerhört!»

10 Tage, 25 Konzerte, 90 Musiker:innen – das Zürcher Jazzfestival «unerhört!» begeistert vom 22. November bis 1. Dezember mit mutigem Jazz zwischen Tradition und Experiment.

Das renommierte Festivalformat zelebriert den Jazz als Multiplikator seiner selbst. Es überrascht Kenner:innen und Mutige vor allem damit, was die Dynamik eines als angestaubt geltenden Genres zu bieten vermag, nämlich ein schmackhaftes Gebräu aus Elektro, Punk, Indie, Soul und Spiritual. Oder anders gesagt: «Zwischen Kontinuität und Erneuerung sucht das «unerhört!» den Puls der Zeit und blickt reich an Tradition in die Zukunft.» So liest es sich in der Programmankündigung und die hält, was sie verspricht. 

The Mayfield

Benannt ist die Band nach dem Mayfield Depot, einem stillgelegten Bahnhof in Manchester. In dessen rauer Atmosphäre entstand das aktuelle Stück «What happened would happen». Kenner:innen meinen, dass der atemberaubende improvisierte Sound mit nichts zu vergleichen ist, was einem aktuell im Genre der zeitgenössischen Musik zu Ohren kommt. Wer mehr hören will, besucht den Gig im Theater am Gleis in Winterthur.

The Mayfield

Theater am Gleis

The Mayfield

Heiner Goebbels kreiert mit The Mayfield eine innovative Klanglandschaft aus akustischen und elektronischen Elementen, inspiriert von einem ...

Nite Bjuti

Die Rote Fabrik bildet seit jeher die Hochburg des Festivals. Hier mischt sich an zwei Abenden und sechs Konzerten die Szene mit dem Stammpublikum der Location und Musikbegeisterten. Und hier gibt sich auch die Grammy-nominierte Klangchemikerin Val Jeanty die Ehre, eingebettet in den Sound des Trios «Nite Bjuti» mit der Sängerin Candice Hoyes und Mimi Jones am Bass. Durchgehend improvisierend und experimentell stimulieren die drei Musikerinnen die Sinne mit afro-karibischer Handschrift.

Für ein weiteres Highlight in der Roten Fabrik sorgen die lebende Legende Joëlle Léandre und das «Atlantic Ave. Septet» in prominenter Besetzung mit einigen der bedeutendsten Musiker:innen der Brooklyn-Szene.

Stemeseder Lillinger

(Ein guter Fussballer kann) links wie rechts: Wer sich den Facetten des Duos «Stemeseder Lillinger» in unterschiedlichen Features hingeben möchte, geht gleich an zwei aufeinanderfolgenden Abenden ins Rank. Elias Stemeseder am Piano und Christian Lillinger an den Drums geben sich am Dienstag ein elektronisches Stelldichein mit der Schweizer Akkordeonistin Tizia Zimmermann, welches mal leichtfüssig, mal brachial daherkommt.

Ganz anders präsentiert sich der Mittwoch im Rank und widmet sich ausschliesslich der akustischen Spielform. Der New Yorker Trompeter und Klangforscher Peter Evans und Joe Sanders am Bass versprechen zusammen mit «Stemeseder Lillinger» ein musikalisches Feuerwerk.

Dienstag, 26. November, 21:30 Uhr & Mittwoch, 27. November, 21:30 Uhr, Rank

 

Es ist die Mission des «unerhört!» auf Basis seiner Alma Mater – dem Jazz – dynamisch zu bleiben und neue Musiker:innen und Locations zu erobern, die aufeinander abgestimmt sind. Raum und Klang stehen bei jedem Konzert in sich gegenseitig bereichernder Liaison. Und immer bestechen die Veranstaltungsspots mit einer überschaubaren Grösse, die den Funken zwischen Publikum und Musiker:innen überspringen lassen.

unerhört!-Festival

unerhört! Festival

unerhört!-Festival

10 Tage, 25 Konzerte, 90 Musiker*innen, 13 Venues – feiern Sie mit uns ein zehntägiges Fest des heutigen Jazz in all seiner Vielfalt!.

Von Nicole Seipp-Isele am 14. November 2024 veröffentlicht.

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