Entdeckungsreise ins Tierreich

Mit insgesamt 1,3 Millionen Hektaren Wald beherbergt die Schweiz eine Vielzahl von Wildtieren. Darunter auch viele Raubtiere: Bären, Wölfe, Füchse – aber kaum jemand denkt an Wiesel und Hermeline. Dabei sind die wendigen Raubtiere trotz ihrer geringen Grösse keine zu unterschätzenden Jäger. Das Naturmuseum Winterthur widmet den possierlichen und zugleich waghalsigen Tieren eine Ausstellung.

Ebenso flink, aber imposanter sind Leoparden. Unter den Raubtieren gehören sie zu den besten Schleichjägern. In seltenen Fällen können sie auch zahm sein, wie in Howard Hawks’ Bringing Up Baby (1938). Darin bringen ein Leopard namens Baby und seine Besitzerin Susan (Katharine Hepburn) das Leben des Paläontologen Dr. David Huxley (Cary Grant) gehörig durcheinander. Die unübertroffene Screwball-Komödie wird im Filmpodium gezeigt.

Auch im Theaterstück Rigo und Rosa steht ein Leopard im Mittelpunkt. Die Geschichte dreht sich um die ungleiche Freundschaft zwischen dem Leoparden Rigo und der Maus Rosa. Das poetische Familientheater handelt von Vertrauen, Freundschaft, Zuversicht, aber auch von Angst, Abschied und grossen Fragen. Das Stück nach dem gleichnamigen preisgekrönten Kinderbuch von Lorenz Pauli und Kathrin Schärer ist in der Kanzlei in Zürich zu sehen.

Tiere gehören zu den beliebtesten Protagonisten von Kindergeschichten. Sowohl in alten Märchen als auch in zeitgenössischen Bilderbüchern werden Tiere zu diesem Zweck vermenschlicht. In Der gestiefelte Kater verhilft ein listiger Kater einem Müllersohn zu seinem Glück. Das Märchen zeigt, dass ein guter Freund oder Wegbegleiter vieles lebenswerter machen kann. Das Kurtheater Baden bringt es in Mundart auf die Bühnenbretter.

In der Veranstaltungsreihe Bücherkiste gibt es regelmässig neue Bilderbücher und spannende Abenteuergeschichten an verschiedenen Standorten der Pestalozzi-Bibliothek zu entdecken. Anfang kommenden Monats erzählen zum Beispiel Animatorinnen von einem Wal, der immer mehr wollte und von Elefanten, die nicht weinen. Die Buchpräsentationen richten sich an Kinder ab vier Jahren.

Einzigartige Tiere gibt es nicht nur in Kindergeschichten zu entdecken, sondern auch in den kostbaren Handschriften aus den historischen Beständen der Zentralbibliothek Zürich. Eine öffentliche Führung zu den schönsten Tierbildern aus mittelalterlichen Manuskripten, wissenschaftlichen Abhandlungen und Werken der bildenden Kunst findet Anfang nächsten Monats statt. Dabei stehen nicht nur reale Tiere im Fokus, sondern auch Fabelwesen wie Drachen, Einhörner und Mantikore.

Es gibt unzählige Fakten über Tiere, die uns unbekannt sind: Sei es ihre beeindruckende Vielfalt, ihre diverse Sexualität oder ihre faszinierenden Fähigkeiten. Die Zoologische Sammlung der ETH bietet einen systematischen Überblick über das Tierreich. Anhand von Nasspräparaten, Skeletten und Schädeln erfahren die Besuchenden der Public Tour Wissenswertes aus der Tierwelt – zum Beispiel, dass die Nachkommen der weiblichen Wabenkröte aus der Rückenhaut schlüpfen.

Unter Mimikry oder Mimese versteht man die Fähigkeit von Tieren, Pflanzen und sogar Pilzen, andere Arten zu imitieren. So sind Kohlmeisen in der Lage, wie Schlangen zu zischen, um ihre Fressfeinde zu verscheuchen. Neben der Kohlmeise präsentiert der Botanische Garten über 50 Beispiele für Mimikry aus Flora und Fauna.

So vielfältig Tiere sind, so vielfältig sind auch ihre Sexualitäten, Liebes- und Lebensformen: von schwulen Schafen über lesbische Albatrosse bis hin zu transsexuellen Clownfischen. Diese und viele andere queere Tiere stellen Soya the Cow und Piano Prince dem Publikum im sogar theater vor. Ein Abend zwischen Drag-Show und musikalischem Erzähltheater, der sich der Queerness im Tierreich widmet.