Daímōn! - feat. Detective Vampyres from Saturn

von CONG, center of narrative gravitation / Christoph Rath

Es gibt Leben im All! Der Planet «həʊl» im Sternbild Draco beherbergt Wesen jenseits aller Vorstellungskraft. Kaum stellt die erregte Menschheit dies fest … verkündet eine Holo-TV- Show: «Wir sind die ersten, die euch zu diesem Scoop Bilder und Performance liefern! Live!» Aber halt: Zeugten auf Erden nicht immer schon Erzählspuren vom Anderen, Alienhaften?

Die normierende Gesellschaft weiss ja, unbewusst: Die Gestaltwandelnden, die Einzelgänger*innen, die Aussteiger*innen-Kommunen – sie sind mitten unter uns.

Mit «Daímōn!», seinem neusten Science-Fantasy-Stück, entwirft Christoph Rath humorvoll eine Bühnen-Kosmologie zur Widerstandsfähigkeit von Queerness. Während das Publikum durch ungeahnte Welten rast, feuern alte Reflexe im Stammhirn. Ein Prozessbericht führt ins 14. Jahrhundert: Dort wird der junge Javor angeklagt, als Werwolf unvorstellbare Verbrechen begangen zu haben. Abscheu und Faszination mischen sich seit damals zum aufsehenerregenden Cocktail. Und die Angstlust schlägt Bögen durch die Geistesgeschichte, bis zur kosmischen Wohngemeinschaft, wo Blutsauger und Aasfresser sich um den Nährwert ihrer Beute sorgen. Nur hat schleichend ein neues Erzählmuster begonnen, Zeiten und Handlungsfäden zu durchwirken: Künstliche Intelligenzen rechnen für ihre Konzerne die Verwertbarkeit der Andersartigkeit voraus, um Begegnungen der Schaulust einzurichten … Ein Wettkampf der Vereinnahmungen entbrennt, bei dem Emotionen roh gezapft und popkulturelle Codes fliegend umgebaut werden. Neofeudaler Liberalismus, totalitärer Terror und solidarischer Austausch von Körperflüssigkeiten liegen sich in den Haaren. Einzig die identitätsbeschwörende, rituelle Performance des Schauspielkollektivs bildet die Drehscheibe, auf der sich Weltmehrheitsgesellschaft, globale Queerness und kinky Nichtirdisches noch umkreisen können.

Warum das alles wichtig ist? Weil genau im Aufführungsmonat Juni ein Komet vom Sternbild Draco die Erdumlaufbahn kreuzt. Veränderte Magnetfelder werden messbar sein, Abstossungen und Anziehungen zwischen Lebensformen aller Art. Diese Konstellation erforscht und feiert «Daímōn!». Schliesslich wird die Begegnung mit den Bewohnenden des Planeten «həʊl» ihren Verlauf nehmen. Und wir alle müssen endlich die Seite wählen: Wen wollen wir wie verkörpern und verstehen …

***

Spiel Judith Cuénod, Anna-Katharina Müller, Josef Mohamed, Christoph Rath

Text/Regie Christoph Rath
Konzept Josef Mohamed, Christoph Rath
Bühne Peter Meier
Kostüm Milky Diamond
Musik/Sound/Ton Andrea Brunner
Licht Michael Omlin
Dramaturgie Tim Zulauf
Grafik Michael Brauchli
Produktionsleitung Ramun Bernetta

Produktion CONG Center of Narrative Gravitation und Bernetta Theaterproduktionen

Koproduktion Fabriktheater Rote Fabrik Zürich

Partnerschaft Tojo Theater Reitschule Bern

Unterstützt durch Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Kultur Stadt Bern, SWISSLOS/Kultur Kanton Bern, Ernst Göhner Stiftung, Walter Haefner Stiftung, Migros-Kulturprozent, SIS – Schweizerische Interpretenstiftung

 

 


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Daten

Samstag, 08. Juni 2024

Weitere Daten

Mittwoch, 12. Juni 2024

Freitag, 14. Juni 2024

Samstag, 15. Juni 2024

Donnerstag, 20. Juni 2024

Samstag, 22. Juni 2024

Veranstalter:in

Rote Fabrik

Die IG Rote Fabrik ist ein Verein, der die Vermittlung und Förderung von zeitgenössischer und kritischer Kultur bezweckt. Seit 1980 bietet die IG Rote Fabrik eine wertvolle Alternative für den Kulturgenuss, der fernab von Mainstream und ...

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Das auf dem Gelände der Roten Fabrik gelegene Fabriktheater ist einer der wichtigsten Produktions- und Spielorte der freien Theater- und Tanzszene in der Deutschschweiz. Das von KünstlerInnen mit viel Herzblut betriebene Theater ist eine wahre Brutstätte für neuartige und innovative Theater- und Tanzformen, ein Labor für Newcomer und gestandene Bühnenschaffende. Quer über alle Genregrenzen hinaus wird hier die Förderung kompromissloser Performing Arts kultiviert, wobei stets die künstlerische Relevanz im Focus steht und nicht die Vermarktbarkeit.
Neben Koproduktionen und Gastspielen veranstaltet das Fabriktheater auch eigene Festivals, betreibt Nachwuchs- und Förderplattformen und ist kulturpolitisch stark für die freie Szene engagiert.

Michel Schröder, Silvie von Kaenel, Michael Rüegg

Programm: www.fabriktheater.ch

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