Cuando ero Cloclo

Charmantes Dok-Roadmovie auf den Spuren der abenteuerlichen Kindheit des Regisseurs,  die ihn wegen seines zwielichtigen Vaters vom Tessin aus über alle Berge führte.

«Was ist 395 Jahre alt und hat Alkoholismus, Gefängnis, Drogen, Betrügereien und Depressionen überlebt? Meine Familie!» Der Tessiner Filmemacher Stefano Knuchel erzählt uns seine exzentrische Familiengeschichte, die in den goldenen Sechzigern im Tessin der Villen und wilden Partys beginnt, um uns bald auf die nächtliche Flucht vor der Polizei zu führen. Im Familienauto sind noch zwei ältere Geschwister und die Mutter, selbst eine legendäre Barkeeperin und ein grosser Fan des titelgebenden Sängers Claude François – Cloclo –, den Stefano zu imitieren lernt. Doch die schillerndste Figur ist eindeutig der Vater, ein jovialer Gelegenheitsgauner, der nicht einsieht, weshalb man Miete zahlen soll, wenn man an einen neuen Ort ziehen kann.

Die Kinder müssen nicht zur Schule und sind abenteuerlustig, aber zunehmend den väterlichen Extravaganzen ausgeliefert. Aus dieser Ambivalenz macht Stefano Knuchel mit QUANDO ERO CLOCLO einen genauso wilden wie melancholischen Film. Er kombiniert Aufnahmen aus seinem Familienarchiv mit einer heutigen Reise an die Schauplätze seiner Kindheit, die er als begnadeter Performer neu belebt.